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Normale Version: Hammerman's Gelände
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Bei einem echten Hallentor, wo die Farbschicht einen halben mm dick ist und der Rost sich 2mm aufwölbt, sehe ich deinen Punkt mit den Schichten. Es gibt aber zwei Gründe, warum ich das bei dem Modell nicht sehe. Erstens sind gebrushte Farbschichten nur wenige Tausendstel mm dick, die Stärke kann man mit dem Auge gar nicht unterscheiden. Und zweitens werden ja fast alle Kanten mit Schatten (und Highlight) mit dem Pinsel übermalt. Da ist es doch auch nicht erkennbar, dass der Schatten später dazukommt und durch den Pinselauftrag dicker ist als die Airbrushschicht, die ihn wirft. Transparenz hat bei der Salztechnik auch keine Rolle gespielt.
Außerdem sieht es in der Realität oft so aus, als wäre die Rostschicht die obere, weil sie sich vor die Farbschicht aufwölbt.
Was ich bei der Salzmethode aber vor allem nachteilig finde, ist dass der Rost völlig zufällig und nur in der Mitte entsteht wo die Körner hinfallen und nicht dort, wo Rost realistischerweise zuerst entsteht - nämlich an Kanten und beweglichen Teilen wo die Farbe schneller abgenutzt wird, oder eventuell in Ritzen wo das Wasser nach dem Regen länger stehen bleibt.
Und zum Thema High-End-Bemalung: ich finde die Salztechnik zu grob. Feine Modellbaubemalung ist was anderes.
Für jemand der von Rost wenig Ahnung hat ist die Methode sicher einigermaßen okay, aber wenn jemand jahrelang in verrosteten Lagerhallen gespielt hat und öfter rostige Tore gestrichen oder rostige Autos nachgebessert hat, dann würde ich raten das lieber zielgerichteter zu machen. Oder man schaut sich als Nichtkenner einfach mal eingehend ein paar echte rostige Teile an. Mit der Salztechnik hat das nur wenig zu tun und rechtfertigt den Aufwand nicht. Die abschließende Schattierung/Highlighting kann man auch nicht so recht nachvollziehen. Und der Rost sieht ohnehin meistens so aus, als würde er oben auf der Metallfläche drauf liegen.

http://www.opacity.us/images/db/3/4/0000000155.jpg
http://www.sxc.hu/pic/m/i/iu/iuriatan/43..._plate.jpg
http://www.fwallpapers.net/picture_pics-Rusty-Door.html
Hier mal noch ein anderes Video mit etwas subtileren Details:

Hairspray Technique

Ich verstehe die entsprechenden Videos von GirlPainting eher als eine Demonstration, wie die Technik prinzipiell funktioniert. Es wird sicherlich nicht gezeigt, wo die Grenzen dieser Technik liegen. Dafür hat sie es in meinen Augen etwas grob ausgeführt. Ich denke, dass gerade die Art von Rostbildung/Verwitterung, wie sie hier gezeigt wird, mit der Technik prinzipiell gut gemacht werden könnte. Ich denke, es ist mehr eine Frage der Körnung des Salzes und wie man es zu den gewünschten Stellen bekommt.
Da ich aber diese Technik selbst noch nicht ausprobiert habe, kann ich leider auch nicht mehr dazu sagen, außer, dass ich die Technik selbst logisch fand. Das einzige, was mich wirklich stören würde, dass das Haarspray auf dem Modell verbleibt, insbesondere auch unter der nicht entfernten Farbschicht. Ich habe da irgendwie meine Zweifel, dass dies der Haftung der Farbe besonders gut tut.
Das Problem ist, das bei beiden Tutorials (also sowohl von Girlpainting als auch von Massive Voodoo) Maltechniken für realistisches Weathering mit einem comichaften Style vermixt wurde. Das Highlighten und Shaden der Roststellen macht da auch nicht wirklich Sinn, weil auch in Realität dort die Stellen sehr flach sind und somit keinen Schattenwurf oder helle Kanten aufweisen.

Zitat:Was ich bei der Salzmethode aber vor allem nachteilig finde, ist dass der Rost völlig zufällig und nur in der Mitte entsteht wo die Körner hinfallen und nicht dort, wo Rost realistischerweise zuerst entsteht - nämlich an Kanten und beweglichen Teilen wo die Farbe schneller abgenutzt wird, oder eventuell in Ritzen wo das Wasser nach dem Regen länger stehen bleibt.
So zufällig fallen sie dann doch nicht, das kann man sehr wohl kontrollieren, zumal die von Dir verlinkten Referenzbilder außerdem durchaus dem Ergebnis aus den Tutorials entspricht.

Der Grund die Salztechnik und oder Haarspraytechnik liegt in dem realistischen abblättern der Farbe, so scharfe Kanten kann man gar nicht malen. Die Top Maler der Szene nutzen sogar (z.B. bei 1:24 Fahrzeugen)gröberes Salz, aber dann nur einzelne Körnchen. Auf der Anderen Seite wird Chipping (wo ja dann nur das blanke "Material" hervor kommen soll) auf den fertigen Decklack per Schwamm aufgetragen.

Zitat:Und zum Thema High-End-Bemalung: ich finde die Salztechnik zu grob. Feine Modellbaubemalung ist was anderes.
Für jemand der von Rost wenig Ahnung hat ist die Methode sicher einigermaßen okay, aber wenn jemand jahrelang in verrosteten Lagerhallen gespielt hat und öfter rostige Tore gestrichen oder rostige Autos nachgebessert hat, dann würde ich raten das lieber zielgerichteter zu machen. Oder man schaut sich als Nichtkenner einfach mal eingehend ein paar echte rostige Teile an. Mit der Salztechnik hat das nur wenig zu tun und rechtfertigt den Aufwand nicht.
Ich stelle mir das sehr amüsant vor, wie Du diesen Standpunkt gegenüber einem Peer Olav Lund oder einem Fichtenfoo vertreten willst ;-)

Ne mal im Ernst, Schau Dir mal im MIG Forum die Arbeiten vom Herrn Lund an, dann wirst Du schnell Deine Aussage revidieren, da die Salztechnik definitiv State of the Art ist, und nun aus der Profiliga zu den Amateuren durchgereicht wird.

Aber Jungs, nehmt vorher Eure Herztropfen, bevor Ihr dem Link folgt, ich übernehme keine Gewähr für etwaige Gesundheitsschäden!
Ja, das sieht doch mal ganz anders aus, als dieses unmotivierte Fingernagelgekratze.
Und Salz wurde bei dem Panzer auch nirgends benutzt. Bzw. wenn beim VW-Bus Salz benutzt wurde, dann sieht es auch deshalb viel feiner aus, weil der mir in einem deutlich größeren Maßstab zu sein scheint (1:24?). Der deutsche Panzer jedenfalls war in 1:35, oder?
Du hast recht, der Bus ist 1:24 und der Panzer 1:35 und bei letzterem wurde nur die reine Haarspraytechnik angewand.
Ich habe noch mal ein paar Bilder von Peer Olav Lund direkt verlinkt, anhand des Käferkotflügels kann amn sehr gut nachvollziehen, welche beeindruckenden Ergebnisse mit der Salztechnik zu erzielen sind.
[Bild: IMG_6053.jpg]
[Bild: IMG_6056.jpg]
[Bild: IMG_6058.jpg]
[Bild: IMG_6059.jpg]
[Bild: IMG_6074.jpg]

Es lohnt sich den ganzen Thread sich anzuschauen, auch solltet Ihr nach seinem Diorama Ragnarok Ausschau halten!
(09.02.2011, 21:13)Niceyard schrieb: [ -> ]Ja, das sieht doch mal ganz anders aus, als dieses unmotivierte Fingernagelgekratze.

Der war jetzt aber schon ein wenig gemein.

(09.02.2011, 21:13)Niceyard schrieb: [ -> ]Und Salz wurde bei dem Panzer auch nirgends benutzt.

Stimmt, Salz ist für bestimmte Effekte wohl nicht absolut notwendig. Prinzipiell wird es wohl einfach als (auf)lösbares Maskierungsmittel verwendet. Mehr ist es eigentlich, soweit ich das verstanden habe, nicht. Kann man, wie ich finde, oben bei den Kotflügeln gut sehen.
Gestern Abend gings mit der Bemalung des Kessels und des Bases weiter. Zunächst wurde das Gestell mit Dunkelgrün, das zusätzlich mit Karminrot abgedunkelt wurde. grundiert, außerdem bekam auch der Ring aus Schamottsteinen um die Feuerstelle eine Schicht mit Karminrot spendiert.
[Bild: P2197194.jpg]
m nächsten Arbeitsgang, versuchte ich das Hellgrau mit Blau-, Sand- und Rottönen zu variieren um einen nicht so eintönige Pflastersteinfläche zu bekommen. Ich hätte allerdings besser dazu Dunkelgrau als Grundfarbe nehmen sollen, so stachen, selbst nach dem anschließenden Trockenbürsten, zu sehr die Pastellfarben durch.
[Bild: P2197196.jpg]
[Bild: P2197197.jpg]
Erst ein Wash mit stark verdünntem Schwarz milderte den Effekt etwas ab.
[Bild: P2197199.jpg]
Der Kessel wurde jetzt mit einem hellen Bronzeton grundiert, und danach mit einem dunklen Goldton trockengebürstet, desweiteren wurde der Steinring mit einer Mischung aus Terracotta mit einem Spritzer Orange aufgehellt. Mit der selben Mischung wurden auch die Rostschlieren am Gestell gemalt. Für die Patina Streifen am Kessel verwendete ich Jade grün, die aber an einigen Stellen zu stark aufgetragen wurden. hier werde ich nochmal mit einem aufgehellten Ton drüberbürsten. Vielleicht werde ich noch Pulverfarben verwenden um Mos und Staub darzustellen, außerdem werde ich eine paar unschöne Fugen mit Statischem Gras versehen und dabei den selbstgebauten Gras-O-Mat einsetzen. Dann gibt es auch Beautyshots bei Tageslicht.
[Bild: P2197201.jpg]
Ah, die bunten Pflastersteine sind eine gute Idee. Gefällt mir.
Freut mich das Dir die Bemalung gefällt. Ich hatte aber mit den bunten Pflastersteinen meine liebe Not, da sie zu kräftig rüberkamen und ich massiv drüber bürsten musste und auch noch ein Wash mit starkverdünntem Schwarz hinzugefügt habe. Beim nächsten mal werde ich die Farben mit dunkelgrau mixen.
Diesmal wurde Jade grün mit Weiß in mehreren Stufen aufgehellt und verdünnt auf den Kessel aufgebürstet.
[Bild: P2277210.jpg]
[Bild: P2277211.jpg]
Zudem probierte ich noch ein ganz neues Material zur Alterung: Pastellkreiden! Zunächst einmal habe ich mir Oliv, Ocker, Sand und ein Rotbraun besorgt, um Moos, Bremsstaub und Rostschlieren darzustellen, ich werde mir aber auch noch Dunkelbraun und Anthrazit zulegen.
Bei der Destille kam nun das Oliv zum Einsatz. Mit Pinselreiniger verdünnt, tupfte ich damit verschieden Stellen, und verwischte diese in einem zweiten Arbeitsgang mit purem Pinselreiniger. Leider war aber nicht das ganze Styrodur mit Farbe versiegelt, so dass ein, zwei Stellen von dem Reiniger angegriffen wurden. Diese habe ich dann mit trockenem Gras, mit dem ich auch an der Rückseite des Fundaments gearbeitet hatte, kaschiert. Beim nächsten mal, werde ich vor dem Arbeiten Pigmenten oder Pastellkreiden, das ganze Geländestück mit Klarlack versiegeln.
[Bild: P2277212.jpg]
Bei Tageslicht noch ein paar Bilder geschossen, damit der Blitz nicht die Farben unnatürlich wiedergibt. Ich hoffe Euch gefällt das Ergebnis, über Kirtik oder Kommentare würde ich mich freuen.
[Bild: P2277215.jpg]
[Bild: P2277216.jpg]
[Bild: P2277219.jpg]

Damit habe ich die Arbeiten an der Destille beendet! Auf zu neuen Ufern...sprich Schwebebahn.
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