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Offene Bunkerstellung (Baubericht)
#2
Ganz oben, an der Nordspitze des dänischen Festlandes, verjüngt sich die malerische Dünenlandschaft zu einer schmalen Landzunge. Wenn man von einer Düne Ausschau hält, zur Linken die Nordsee und zur Rechten die Ostsee, kann man am Ende des felsigen Sandstrandes sehen, wie die beiden Meere ineinanderfließen und sich in einem mehrere hundert Meter durchmessenden Strudel vermischen, der sich tiefblau vom übrigen graublau des Wassers abhebt.
Überall zwischen den Dünen, am Strand und sogar einige Meter weit im Wasser kann man die halb verfallenen Betonbunker der Nazis entdecken. Wie von einem Riesen dahingewürfelt liegen die abgerundeten Bauwerke wie Fremdkörper in der Natur. Teilweise schief im sandigen Grund eingesunken, von Hecken überwuchert, von Wind und Wetter angefressen.
Wenn man den Dünenpfaden zwischen den Bunkern ein wenig folgt, erkennt man schnell, dass es sich um eine ganze Bunkeranlage handelt, die ehemals durch ein Netz von unterirdischen Gängen verbunden war, und vielleicht auch heute noch ist, denn die meisten Gebäude haben keinen eigenen Eingang. Nur Mauern mit abgerundeten Ecken, flache Dächer aus dem allseits gleichen, grauen Beton und eine Unzahl von flachen Schießscharten, die in alle Richtungen gen Horizont starren, als wollten sie über 60 Jahre nach Kriegsende immer noch nach möglichen Feinden spähen.

Aber nicht nur in Dänemark, weit im Norden von Deutschland, sondern entlang der gesamten Nordküste des europäischen Festlandes, Fankreich, Belgien und natürlich auch Deutschland selbst, gab es eine Verteidigungslinie in Richtung See, die eine mögliche Anlandung der alliierten Streitkräfte verhindern oder zumindest schwächen und aufhalten sollte.
Auch im schönen Oostduinkerke, einem kleinen Küstenort ganz im Osten Belgiens gibt es noch Überreste des sogenannten Atlantikwalls, dessen Kontingente in der 'Angstphase' am Kriegsende unter den Oberbefehl von Generalfeldmarschall Erwin Rommel, dem ‚Wüstenfuchs‘, gestellt wurden, der nach der deutschen Niederlage in Nordafrika hierher beordert wurde.
Ein Streifen von zwei oder drei Kilometern Länge ist vom ehemaligen Atlantikwall hier übrig gelassen und zu einem Museum des kriegerischen Schaffens der Deutschen umfunktioniert worden. Auch hier gibt es zahlreiche Bunker, die durch teils überirdische, teils unterirdische Verbindungsgänge zu einer richtigen Festung organisiert waren. Ausgucke, Kommandobunker, Wohnbunker, flankierende Bastionen für mächtige Küstengeschütze und anderes Kriegsgerät. Sogar die schwarzen Bakelit-Fernmelder mit Drehkurbel, die überall an den Wänden hängen und alle Gebäude eines Kommandoabschnittes verbunden haben, funktionieren noch tadellos.

Wenn man durch diese geschichtsträchtigen Bauten streift, scheinen die Erzählungen und historischen Fakten, die man über diese Zeit kennt, plötzlich lebendig zu werden. Man glaubt eine Ahnung davon zu haben, wie es gewesen sein könnte, wenn man an den Einschusslöchern in den betonierten Gräben vorbeigeht und sich durch enge Bunkereingänge zwängt, hinter denen militärisch verkleidete Schaufensterpuppen alltägliche Szenen des Krieges darstellen.

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Als militärisch interessierter Tabletop-Spieler waren die beiden Orte, die ich vorangehend beschrieben habe, natürlich äußerst aufschlussreich für mich. Die baulichen Strukturen, die ich dort sehen konnte, verarbeite ich natürlich auch oft in meinen Landschafts- und Gebäudemodellen, die ich für meine militärischen Simulationsspiele mit Zinnfiguren benutze.

Das nachfolgende Bauprojekt ist natürlich nicht im Dritten Reich angesiedelt, sondern betrifft die LEVEL1-Hintergrundwelt, die im Jahre 2222 spielt, aber es ist auch ein kleiner Bunker ähnlicher Machart, den ich aus verschiedenen Teilen bauen möchte.

Der Maßstab ist für 28mm-Figuren (also etwa 1:60).

Die Idee dafür bekam ich, als mir kurz nach Weihnachten 2005 ein Plastikteil in die Hände fiel, das schon sehr nach Bunker aussah. Es ist eines der Inlets aus der Legobox ‚Polizeistation‘. Ich musste ausdauernde Verhandungsgespräche führen, um das Abfallteil von meinem 4-jährigen Sohn überlassen zu bekommen. :-)

Hier also das Anfangsteil


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RE: Offene Bunkerstellung - von Niceyard - 18.01.2008, 12:25
RE: Offene Bunkerstellung - von Niceyard - 18.01.2008, 12:32

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