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Idee! als Spielsystem
#8
(15.12.2011, 23:17)Damokles schrieb: Es stört hoffentlich nicht, wenn ich mich bei euerem Austausch mit einklinke.
Gar nicht, vielen Dank dafür! Deine Erläuterungen kann ich nur voll unterstreichen!

Gerade, weil Leute häufig Würfelsysteme kennen (oder zu kennen glauben) und Karten nicht, will hier hier aber nochmal etwas genauer werden:

(15.12.2011, 23:17)Damokles schrieb: Würfel liefern immer absolute Werte, während Karten Spielraum geben.
Im Grundsatz mag das so erscheinen, aber wenn man sich konkrete Spiele anschaut, ist der Unterschied etwas komplizierter, wie ich finde.

Auf einem Würfel erscheint erstmal eine Zahl, auf einer Karte ein Begriff.
In beiden Fällen muss man jetzt entscheiden, was das für das Spiel bedeutet.

Je nach Spielsystem kann das Ergebnis auf zwei Ebenen eine Rolle spielen:
  1. In der Spielwelt, also bei den SCs, NSCs und der Welt (das ist der Klassiker)
  2. Im Spiel, also bei den Spielern und der SL (gibt es auch immer häufiger)
Für den ersten Fall liefern Würfel eher die Aussage "ob und wie gut es klappt" (also quantitativ), während Karten mir ein "ob es klappt und warum" geben, manchmal sogar ein "was passiert".

Ausnahmen hiervon sind Zufallsbegegnungstabellen (im Grunde würfel ich hier auf einen Begriff), oder die Ini-Regel von Idee! (gibt mir eine absolute Aussage basierend auf dem Alphabet).

Und selbst das "ob und wie gut" eines Würfelsystems ist nicht absolut - das hängt meist davon ab, was die SL als Schwierigkeit festgelegt hat. Viele SLs sagen die nicht vorher an, sondern lassen einfach würfeln, und entscheiden dann, ob das reicht.

Unbestechlich werden diese Würfelsysteme erst in dem Moment, wo gegen einen klar definierten Gegner gewürfelt wird - im Extremfall ein anderer SC. Und da liegt mE auch die größte Stärke: einen Regelmechnanismus für PvP (player vs player) zu liefern, wo sich die SL raushalten kann. Ist gut fürs Gruppenklima.

Fall 2 wäre so etwas wie "wer erhält das Erzählrecht". Kann man im Würfelbereich z.B. bei Inspectres sehen. Bei Idee! ist das nicht festgelegt (Faustregel: Spieler hat das erste Wort, SL das letzte), aber je nach Karte kann das schon wechseln. Es kommt immer wieder vor, dass die Karte ein "was/warum" in der Spielwelt nahelegt, wo nur die SL (und manchmal sogar ein anderer Spieler) das nötige Backgroundwissen hat, um zu erzählen. Der Wechsel im Erzählrecht wird dann meist mit einem "darf ich?" erbeten.

(15.12.2011, 23:17)Damokles schrieb: Und die Moral von der Geschicht: Würfel oder Karten.. letztlich ist man so oder so der (Un)Gnade des SLs ausgeliefert. Big Grin

Das stimmt. Bei Karten ist der Einfluss der SL aber tendenziell größer, bei einigen Würfelsystemen kann man auf unbestechliche Regeln pochen.

Für einen kompetativen Spielstil, bei dem das Spiel quasi ein Wettstreit zwischen Spielern und SL ist, und wo die Regeln der Schiedsrichter sind, ist Idee! nicht geeignet.

Idee! ist eher für einen konstruktiven Spielstil gedacht, wo die SL die Spieler dabei unterstützt, eine spannende und überraschende Geschichte zu erleben.
If you want to get something done, give it to a busy person.
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Idee! als Spielsystem - von Fermate - 08.03.2011, 14:45
RE: Idee! als Spielsystem - von BruderTux - 08.03.2011, 16:48
RE: Idee! als Spielsystem - von Fermate - 08.03.2011, 16:52
Ist das wirklich spannend? - von Fermate - 15.12.2011, 01:39
RE: Idee! als Spielsystem - von Damokles - 15.12.2011, 23:17
RE: Idee! als Spielsystem - von Fermate - 16.12.2011, 10:52
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