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Dreamerica-Kampagne II - Druckversion

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Dreamerica-Kampagne II - Niceyard - 30.08.2015

Jetzt habe ich mich nochmals dazu entschlossen eine Dreamerica-Kampagne mit TRAUMA zu starten.
Grund dafür war der Wunsch von meinem Sohn Paul mal wieder Rollenspiel zu machen. Er meinte dass er Lust auf Wilder Westen hätte.
Tatsächlich ist das der 3. Versuch, diese Kampagne ins Rollen zu bringen.
Die beiden ersten Versuche sind jeweils nach 1 und 2 Spielabenden aus Mangel an Spielerinteresse eingestellt worden.
Ich finde das natürlich schade, aber noch mehr schade finde ich, dass ich von den Spielern damals kein Feedback bekommen habe, warum sie nicht weiterspielen wollten. Egal, wer nicht will hat gehabt.

Aus Ermangelung greifbarer Kumpels (da gerade Sommerferien sind, und alle gerade in Urlaub gefahren sind) haben wir uns durchgerungen, eine 1-to-1-Runde zu machen. Ich bin gegenüber 1-to-1 absolut aufgeschlossen, aber alle Spieler mit denen ich so spreche, haben Vorbehalte dagegen (obwohl sie noch gar keine Erfahrung damit haben). Egal, ich konnte Pauls Bedenken zerstreuen und wir machen das so.

Wir haben vor ein paar Tagen einen Charakter gemacht (siehe Anhang):
Minenarbeiter Paul Anderson

Die Charaktererschaffung hat etwa 2 h gedauert.


RE: Dreamerica-Kampagne II - Niceyard - 31.08.2015

Gestern war die erste Spielrunde.

Sie begann damit, dass Paul Anderson von seiner Minenfirma "Bull & Castle" entlassen wurde, weil sie bankrott ging. Kurz vorher hatte Paul in einer Zeitung etwas von einem Goldrausch in Dreamerica gelesen und kaufte nun von seinem letzten Vermögen eine Überfahrt von Dublin nach Portsmouth und dort eine Fahrkarte 3. Klasse für die stolze Gigantic.
Die Gigantic ist das größte bisher gebaute Passagierschiff und gilt als unsinkbar. Ein außerordentlich beeindruckendes Schiff mit 5 mächtigen Schornsteinen.

   

Die lange Schiffsreise wurde abgekürzt, indem wir nur ein paar kleinere Begegnungen spielten:
- Tanz mit der außergewöhnlich schönen Keindra, die sich als 1. Klasse Passagierin herausstellte und mit Paul ein romantisches Stündchen auf dem vordersten Oberdeck der Gigantic verbrachte - bis sie sich zum Essen mit ihrem Vater verabschiedete.
- Feixende Halunken, die Paul als Meistertänzer bezeichneten und ihn spaßhaft auslachten. Unter anderem ein echter Hüne von einem Kerl.
- Glücksspiel mit einem gewissen Malkolm, bei dem Paul furchtbares Pech hatte und insgesamt 3 Dollar verlor.

Schließlich schnitt ich zu der letzten Etappe der Reise einen Tag vor Ankunft in New Arleen:
Ein starker Sturm brach aus und das Schiff rollte extrem umher.
Vielen wurde es speiübel, aber Paul war recht unempfindlich dagegen.
Aus einem Bullauge sah er, dass ein riesiger Wirbelsturm auf das Schiff zuhielt. Haushohe Wellen schlugen gegen das Schiff.

Paul ging den Treppenaufgang zum Oberdeck hoch, wo er vor ein paar Tagen mit Keindra war, weil er dort Schwimmwesten in Wandschränken gesehen hatte.
Allerdings stand dort kein Steward mehr, sondern der Ausgang war durch ein stabiles Gittertor verriegelt.
Paul ging noch den anderen, offiziellen Treppenaufgang nach oben und sah, dass auch dort ein Gittertor geschlossen war und zwei bewaffnete Stewards standen.
Sie beruhigten seine Fragen mit dem Hinweis, dass die Gigantic unsinkbar sei und man bald ankomme.
Paul ging nach unten und traf an der Bar den Hünen und die anderen Halunken und trank ein Bier mit ihnen.
Als er ihnen von dem verschlossenen Tor und den Schwimmwesten erzählte, gingen sie mit ihm den abgelegenen Treppenaufgang hinauf und knackten das Schloss vom Gittertor.
Sie holten sich ein paar Schwimmwesten aus den Wandschränken und sahen wie die gigantische Windhose des Wirbelsturmes neben dem Schiff angekommen war. Matrosen, die Rettungsbote klar machten, wurden auf sie aufmerksam. Ein kleines Gerangel mit den Matrosen entspannte sich, die ihnen die Schwimmwesten wegnehmen wollten, weil die für die 1. Klasse bestimmt waren.
In dem Moment traf die Windhose das Schiff. Zuerst wurden ein paar lose Rettungsbote weggesaugt, dann gab es ein Kreischen von Metall und die Windhose zerriss das Schiff in der Mitte.

Beide Hälften entfernten sich voneinander. Paul sah wie glühende Kohleöfen sich in den Ozean ergossen und Sachen und Menschen aus den aufgerissenen Rumpföffnungen ins Wasser regneten. Seine hintere Schiffshälfte neigte sich jetzt nach vorne. Nur der Hüne war noch neben ihm und fiel auch mit der einen Gittertorhälfte, an die er sich geklammert hatte, ins Meer.
Paul rannte das Oberdeck nach hinten, das sich immer mehr gegen seine Laufrichtung neigte und kletterte schließlich bis zum Heck, als die Steigung noch stärker wurde.
Mit ein paar anderen verharrte er dort, bis das Schiff schießlich unter ihm weg in die Schwärze des Ozeans glitt und nur noch ein paar Trümmerstücke umhertrieben.
Die anderen waren in der abendlichen Dunkelheit des Sturmes schnell außer Sichtweite und Paul, der nicht schwimmen kann, paddelte mit seiner Schwimmweste zu einer der umhertreibenden Kisten und hielt sich daran fest, während immer wieder die Wellen über ihm zusammenbrachen. Er war aber stark und ausdauernd.

Gegen Mitternacht flaute der Sturm ab und gegen Morgen kam eine bewaldete Küste in Sicht. Am Mittag erreichte er durch die Strömung und Paddeln schließlich die erste sumpfige Insel, auf der im Brusthohen Wasser ein Dutzend Bäume standen. Von hier aus kann man auch den Mangrovensumpf der Küste sehen.

Spielzeit waren 2,5 Stunden.
Paul war ziemlich begeistert vom Plot.Es gab ziemlich viele Proben während der Sitzung. Die verliefen aber, mit Ausnahme der Glücksspielwürfe, ziemlich gut.